Kunststoff-Fenster reinigen
Wie Kunststoff-Fenster korrekt gereinigt werden sollten
Zu einem optisch ansprechenden Fenster gehört nicht nur eine saubere Fensterscheibe, sondern auch ein entsprechend gepflegter Fensterrahmen. In Deutschland finden sich häufig weiße Fensterrahmen aus Kunststoff. Diese benötigen keine intensive Pflege wie es zum Beispiel bei Holzfenstern und deren Lackierung der Fall sein kann. Sie haben zudem einen wärmedämmenden Effekt und sind im Vergleich zu Holzfenstern sehr leicht zu reinigen. Trotzdem bedarf es auch bei Kunststoff-Fenster einer fachgerechten Reinigung und es gibt einige Dinge zu beachten. In diesem Ratgeber-Artikel erklären wir Ihnen worauf Sie bei der Reinigung von Kunststoff-Fenstern achten sollten und wie Sie optimale Ergebnisse erzielen.
Arten der Verschmutzung
Leichte Verschmutzung
Welche Mittel zur Reinigung der Fenster verwendet werden sollen, ist auch davon abhängig, welcher Verschmutzungsgrad vorliegt. Ohne großen Aufwand lassen sich beispielsweise leichte Verschmutzungen auf Kunststoffrändern entfernen. Staub hingegen haftet besonders gut, da das Material elektrostatisch anziehend ist. Die Reinigung erfolgt mit wenigen Arbeitsschritten:
- Entfernen des Staubes mit einem Handfeger.
- Mit einer Mischung aus lauwarmem Wasser, Neutralreiniger oder Spülmittel und einem Mikrofasertuch den Rahmen abwischen.
- Dabei ist zu beachten, die Oberfläche ausreichend Nass zu wischen und die Mittel kurz einwirken zu lassen. Im Anschluss nochmal alles nass abreiben.
- Im letzten Schritt wird der Rahmen dann mit einem leicht feuchten Tuch nachgewischt.
Starke Verschmutzung
Sollten stärke Verschmutzungen vorliegen, die sich beispielsweise über die Zeit angesammelt haben oder durch eine größere Belastung entstanden sind, ist mit einem erhöhten Zeitaufwand und auch entsprechenden Mengen und verschiedenen Arten an Reinigungsmittel zu rechnen. Für eine ordentliche Reinigung von stark verschmutzten Fenstern haben sich in der Praxis folgende Schritte bewiesen:
- Vorbehandeln von hartnäckigen Flecken.
- Ist das Fenster mit Lacken und Farben verschmutzt, können die Flecken z.B. mit Spiritus bearbeitet werden. Zusätzlich kann der Einsatz von einem Föhn hilfreich sein. Durch die Föhn-Luft wird die Verschmutzung erwärmt und aufgeweicht. Jetzt kann mit einer Kunststoffspachtel vorsichtig versucht werden, den Fleck abzuheben.
- Ein häufig vernachlässigtes Bauteil bei Kunststofffenstern bzw. allgemein bei Fenstern sind die Scharniere. Eine regelmäßige Schmierung mit säurefreiem Öl unterstützt die Lebensdauer der Fenster erheblich. Bei diesem Arbeitsschritt ist jedoch darauf zu achten, dass kein Schmiermittel auf die Dichtungen gelangt. Diese Mittel können die Dichtungen beschädigen.
- Für diese Dichtungen gibt es spezielle Pflegemittel. Eine Pflege der Fensterdichtungen genügt in der Regel einmal jährlich.
- Häufig findet man von aufgeklebten Mückenschutzgittern etc. noch Klebstoffreste auf dem Rahmen. Zum Entfernen dieser Reste kann man Teppichkleberentferner aus dem Baumarkt nutzen. Vorher sollte jedoch an einer unauffälligen Stelle getestet werden, ob der Entferner zu Verfärbungen am Fensterrahmen führt.
- Möchte man lieber auf Hausmittel zurückgreifen oder sind die Stellen mit dem Kleberesten sehr klein, kann man auf Speiseöl oder acetonfreiem Nagellackentferner zurückgegriffen werden. Ebenfalls sollte hier vorab an einer unauffälligen Stelle ein Test stattfinden.
- Allgemein kann man zusammenfassen, dass warmes Wasser Verschmutzungen besser löst als kaltes. In den meisten Fällen kann sehr fetthaltige Verschmutzung mit viel Spülmittel entfernt werden.
Vergilbung
Optisch sind vergilbte Fenster nicht besonders ansehnlich und sollten diese bereits stark sichtbar sein, sind die dafür verantwortlichen Substanzen bereits tief in den Kunststoff eingezogen. Anders verhält es sich jedoch bei Nikotin. Dieses ist zwar sehr stark sichtbar und auch hartnäckig bei der Entfernung, haftet aber bei genauerer Betrachtung nur oberflächlich. Mit speziellen Reinigern sind die Nikotinverfärbungen schnell beseitigt. Auch Fettschmutz lässt sich mit geeigneten Reinigern relativ schnell entfernen. Dabei können die Vergilbungen nicht nur auf Rahmen sichtbar sein, sondern auch bei Kunststofftüren oder -oberflächen in Küche und Bad.
Wenn man möchte, kann man aber auch hier zuerst auf Hausmittel zurückgreifen. Je nach Schweregrad der Vergilbung können hier bereits die ersten Erfolge erzielt werden. Zitronensäure zählt zu den Mitteln, die man mehrere Minuten einwirken lassen sollte. Im Anschluss werden die Flächen mit einem feuchten Lappen abgewischt. Ein netter Nebeneffekt ist der angenehme Geruch, der danach im Raum vorhanden ist.
Welche „Hausmittel“ man besser nicht verwenden sollte bei der Reinigung von Kunststoff-Fenstern
Im alltäglichen Hausgebrauch benötigt man die teils hochpreisigen Reiniger eher in kleinen Mengen. Dann wird gerne auf die Reinigungsmittel zurückgegriffen, die bereits vorhanden sind. Dabei handelt sich aber häufig um scharfe Reiniger und diese greifen den Kunststoff an, anstatt in zu reinigen.
Keinesfalls sollten folgende Mittel verwendet werden:
- Nagellackentferner
- Scheuermilch
- WD 40 oder andere Schmiermittel
- Chlorhaltige Bleichmittel
- Nitro-Verdünnungen oder Aceton
Schritt für Schritt zum sauberen Fenster
1/ Die Vorbereitung
Zuerst wird der oberflächliche Schmutz entfernt. Spinnweben, Staub- und Laubpartikel lassen sich am besten mit einem Handfeger entfernen. Dabei ist zu beachten, dass dieser weiche Borsten besitzt, damit keine Mikrokratzer am Fenster entstehen und auch die Fugen besser erreichbar sind.
2/ Entwässerungsschlitze reinigen
Anders als bei Holzfenstern, besitzen Kunststofffenster kleine Kanäle. Diese leiten Regen und Feuchtigkeit ab, um z.B. im Winter Schäden durch gefrorenes Wasser zu vermeiden. Zur Reinigung werden die Öffnungen mit einem schmalen Gegenstand (Holzspieß, Zahnstocher) oder einer dünnen Bürste bearbeitet. So können Verstopfungen sehr leicht entfernt werden. Im Anschluss kann mit klarem Wasser nachgespült werden.
3/ Reinigung des Kunststoffprofils
Wie bereits erwähnt können mithilfe von warmem Wasser, einer kleinen Menge an Spülmittel und einem weichen Tuch die Rahmen um das Fenster ausgezeichnet gesäubert werden. Unter Umständen kann die Lösung für kurze Zeit auf dem Rahmen verbleiben und einwirken. Anschließend wird mit klarem Wasser nachgewischt und mit einem sauberen Tuch die Rahmen abgetrocknet.
4/ Das Fensterglas putzen
Fensterscheiben werden genauso wie normales Glas gereinigt. Glasreiniger, Mikrofasertücher oder auch das Fensterleder kommen hier zum Einsatz. Auf ätzende Reinigungsmittel oder alkoholhaltige Reinigungsmittel sollten unbedingt verzichtet werden. Diese Mittel würden den Rahmen und die Dichtungen angreifen und im schlimmsten Fall beschädigen. Allgemein bekannt und immer noch relevant ist die Regel, die Scheiben nicht im direkten Sonnenlicht zu säubern. Dabei würde das Wasser zu schnell trocknen und Schlieren wären die Folge.
5/ Fensterdichtungen richtig pflegen und Fensterbeschläge warten
Die Funktionalität eines Fensters ist stark von deren Dichtung abhängig. Diese scheinbar unsichtbaren Gummis werden aber häufig vernachlässigt. Die Reinigung der Dichtungen ist jedoch in wenigen Minuten abgeschlossen und muss auch nur einmal pro Jahr durchgeführt werden. Dazu werden mit einem feuchten, weichen Tuch die Schmutzpartikel entfernt und mit einem trockenen, sauberen Tuch nachgewischt. Jetzt kann noch ein Silikonspray aufgetragen werden, damit die Elastizität der Dichtungen langfristig gesichert werden.
Ebenfalls einmal jährlich sollten die Fensterbeschläge gewartet werden. Hierzu genügt eine einfache Sichtkontrolle auf Verschleißerscheinungen. Durch ein Einfetten bzw. Schmieren der beweglichen Teile und Verschlüsse wird eine lange Lebensdauer der Beschläge gewährleistet. Sollten grobe Verschmutzungen vorahnden sein, können diese zuvor ganz leicht mit einem feuchten Lappen entfernt werden.
6/ Häufigkeit der Reinigung
Abhängig vom Standort und der Umgebungsluft ist der auftretende Verschmutzungsgrad. Gebäude auf dem Land sind anderen Bedingungen ausgesetzt als welche in der Stadt. Zudem spielt auch das subjektive Sauberkeitsempfinden eine Rolle bei der Anzahl an Reinigungen.
Generell ist es Sinnvoll die Gummidichtungen und Scharniere einmal pro Jahr zu bearbeiten, während das Fenster, sowohl das Glas als auch der Rahmen, 2-4 Mal im Jahr gereinigt werden sollen.